Unkonventionelle Chaos-Taktiken

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    • Unkonventionelle Chaos-Taktiken

      Ein Thema, was mich neben den "Standard"-Taktiken (siehe Threads von @ArnieQ und @Skar_DeVulture) interessiert:

      Ihr kennt ja alle die Situation, dass das eigene Team schon beim Losfahren das Spiel verlieren will (Kupferfeld alle Heavies in die Flanke, oder Malinovka alles nach unten, usw.). In dem Fall versuche ich mittlerweile, anstatt mich ins Schicksal zu ergeben und hinterher zu tuckern, genug Chaos zu stiften um damit die roten Standard-Taktiken zu stören. Damit wird dann aus einer verlorenen Situation (manchmal :whistling: ) ein Gefecht, bei dem der Zufall das Ergebnis entscheidet... (besser als 100% verloren!).

      Ein Beispiel dafür ist, auf Kupferfeld durch die Mitte zu fahren. Oder auf Sturzbach Yolo-mäßig über die Brücke zu pushen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Spieler (Rote und(!) Grüne) sich durch solche "ungewohnte" Situationen total aus der Spur bringen lassen. Besonders, wenn es ein Zug macht, anstatt nur einem Spieler...

      Was meint Ihr? Bringt das Eurer Erfahrung nach etwas oder bilde ich mir das nur ein? Was habt Ihr für Geheimtipps, um als Zug Chaos zu stiften? ^^ Malinovka hinter der Kirche durch, um Sniper zu snipern? Mittelburg anstatt durch die Stadt mit dem Heavie um die Kirche rum? Bin gespannt!
    • Hey @enxnt,

      gute Fredidee.

      Ein paar unkonventionelle Taktiken wie Malinovka hinter der Kirche rum oder auch den Midrush auf Mittelburg haben es ja schon ins Taktikrepertoire geschafft.

      Ich seh's aber wie Du, dass man immer mehr improvisieren muss, um dann aus der Improvisation wieder eine Improvision zu machen, die ggf. die Improvisation der Gegner gut genug stört, um das Spiel zu drehen. Dabei sind dann aber einfach ganz viele Variablen dabei. Eine Taktik, die vielleicht nur zu 20 % funktioniert, kann ein Sternstundengefecht werden (Kupferfeld Mitte?)

      Ganz oft bin ich auch versucht, mich Toptier einfach mal ins Cap zu stellen, wenn sich alle irgendwo an einer unmöglichen Ecke der Karte battlen. Hab mich allerdings noch nicht überwinden können.

      Was grundsätzlich bei mir mir taktiktechnisch zu Veränderungen geführt hat:

      • Ich rushe weniger.
      • Ich warte auch oft einfach hinter Deckung mal ab, verschaffe mir Überblick und schaue wie sich die Situation entwickelt.
      • Ich fahre - auch mit Heavies - öfter weite Flankierwege (neulich mit einem E100 mal die gegnerischen Meds umflankt).
      • Ich mache insgesamt weniger Schaden als früher, sehe dafür öfter zu, dass ich schwer angeschlagene Gegner kille oder ungünstig stehende Gegner per Kettenzieher an die Position fessle.
      • Ich nutze öfter eigene Teammates als Deckung und auch gern Gegner, wenn ich merke, dass die mit AP oder HE schießen.
      • Ich hab dauernd den Taschenrechner im Kopf und male mir vorher aus, wie Hullpoint-Dealing ausgehen könnte wenn ich angreife.
      • Ich erwarte nichts, absolut gar nichts mehr vom eigenen Team. Vor dem Gegner habe ich nach wie vor Respekt und zwar so lange, bis ich die dämlich irgendwo rumstehen sehe.
      • Ich versuche im frühen Game zu vermeiden, Wege zu fahren, die Schussfeld von Campern sind.
      • Ich spotte viel.
      • Ich nehme öfter Fahrzeuge, die möglichst flexibel in Gefechten einsetzbar sind (IS-6, Pz. III, KV-1)


      Einiges davon mache ich gegen meine innere Überzeugung, weshalb der Spielspaß insgesamt ziemlich gelitten hat.
    • Also wenn ich merke dass läuft so gar nicht, dann versuche ich auch etwas unkonvenionelles. Um die Kirche rum bei Mittelburg kann sehr gut funktionieren, auch der Unsichtbare Tod auf Malinowka ist sowas, ebenso bei Sturzbach durch das Wasser direkt unten rum zum Gegner. Ich denk mir immer, wenn der Gegner die Türme drehen muss, dann hab ich schon was gekonnt. Im Zweifel bin ich halt der Breaveheart der Panzerfahrer.
    • Genau darum geht es mir! Was macht Ihr, damit der Gegner die Türme dreht und ein "WTF?" denkt? :) Die allgemeinen Taktiken von @ArnieQ sind alle richtig, aber ich möchte hier wirklich Ideen sammeln, um Standardtaktiken auszuhebeln und ein Gefecht ggfls. ins Chaos stürzen zu können.

      Ein ausführlicheres Beispiel: Sturzbach, Tier IX. Der Gegner hat 4 Meds (wenn ich mich recht erinnere), wir "nur" zwei T-54. Standard wäre, runter zur Cap zu fahren, aber mein Team entschließt sich, die Panzer zur Brücke zu drehen. Das wäre ein schneller Cap für Rot geworden, und wir zwei Meds wären unten aufgeraucht worden ohne Rückendeckung. Also bin ich Vollgas über die Brücke und habe drüben deren zwei TDs schon aufgedeckt, als die noch gar nicht in Stellung waren. Resulat war, dass die roten Meds rumdrehen mussten -> Chaos ist ausgebrochen, die Standard-Situation war ausgehebelt.

      Ein zweites Beispiel: Kupferfeld, Tier VII. Meine Heavies fahren Richtung Flanke, mein TD geht hinten in die Ecke hoch zum Campen, zwei Meds fahren rauf auf den Hügel. Auch das wäre schnell vorbei gewesen. In der Situation bin ich mit dem Cometen quer durch die Map unten an der Base vorbei gefahren. Natürlich wurde ich dabei aufgedeckt, aber die Gegner haben auch hier die Türme gedreht und das Chaos ist ausgebrochen...

      Solche Dinge meinte ich. Sowas geht zugegebenermaßen auch gerne in die Hose. Ich finde es aber besser, als gleich von vornherein aufzugeben, nur weil das eigene Team aus Bobs besteht. Was habt Ihr dazu noch für Ideen?
    • Die Punkte von @ArnieQ finde ich allesamt nutzbar. (Außer Deinen letzten Halbsatz Arnie....sollte es nicht heißen, der Spielspaß steigt dadurch...)

      Zum Punkt 2: "Erstmal Überblick verschaffen": Der verzögerte Brücken-Rush auf Sturzbach.
      Wenn man dem Team nicht zum Cap folgen will und die Brücke nach einigen Sekunden verwaist ist, bleibt die Möglichkeit erstmal in Deckung zu bleiben. Werden Rote in Capnähe gespottet und eigene am Cap (Sirene), verteidigt meist kein Roter mehr die Brücke, sondern sie verziehen sich öfters in Richtung Cap als über die Brücke. Ist eher in den niedrigen Tiers zu beobachten. Dann kann man selbst über die Brücke, ggf. die Reste an der Brücke bearbeiten oder die im Wasser flankieren. Aus dem "Ausschiessen" wird so ein "von Hinten kommen".

      Geht schief, wenn die Roten rushen oder mehr Spawn Camper als erhofft sich dort herumlangweilen.

      Ist nicht das Allheilmittel, aber schon das eine oder andere Mal erfolgreich angewendet wenn man keinen Nerv auf Lemingtrain oder "all togehter" hat.
    • Ich denke das grösste Chaos kann man direkt am Anfang stiften. Mit einem schnellen Fahrzeug einfach mal den Durchbruch richtung roter Base wagen und je nach Situation sich hintenrum direkt wieder dünne machen oder den Gegner von dort stressen. Geht ganz gut auf Kupferfeld oder Sturzbach, vielleicht auch Malinowka. Ein paar Türme gehen da immer mit dir mit. Der Erfolg hängt aber ganz extrem davon ab wie dein Team reagiert. Wenn es nicht mitzieht hast ein Problem. Erfolgschance würde ich sagen 40%
      Der "Zombie" trägt ein mächtiges Weizenglas mit unbegrenztem Reload und hoher Kreiselkraft. Sein Weizen-Verbrauch pro Minute stellt alles in den Schatten, was Du je am Schanktisch gesehen hast. Seine Panzerung schützt ihn auch bei den heftigsten Stürzen und selbst in der Ruhephase bietet er eine furchteinflössende Geräuschkulisse. :zombi: (Zitat: Gunga)
    • klassisch gesehen, versuche ich die Tölpel immer auszugleichen,... wenn auf Kupferfeld kein Medium flankieren fährt, drehe ich meine Gurke um und mach den Job,... teilweise sehr erfolgreich, weil ich dann meistens im Heavy sitze und den Flankenbescheschuss der Reds unterbinde, wenn nicht gar einige ausschalten kann,... es kommt natürlich auch vor, dass man voll in eine Horde Reds rauscht, aber das macht das Spiel ja letztenendes spannend und interessant!

      Aber etwas anderes,... In festgefahrenen Situationen,... wenn ein Gegner frontal einfach keinen Schaden nehmen will und seine Position, trotz überzähliger Gegner, länger hält als zumutbar,... nehme ich gerne mal ne Opferrolle ein und greife direkt an, wissend dass ich das Manöver nur mit sehr viel Glück, aber eher nicht überlebe,... schaffe ich zumindest eine Zustandsveränderung herbei, indem verwundbare Stellen entblößt werden, der eine dreht den Turm, der andere gleich die ganze Wanne,... weil sie damit scheinbar überfordert sind, dass einer zum selbstmord antritt,...! Anyway,... sowas geht in den seltensten Fällen gut und löst auch nur die eine Situation auf, nicht das Gefecht,... am Ende fehlt man wieder,...! Mache ich auch nur als 2. Garde Lowtier,...
    • Was zum Beispiel auch noch eine Chaos-Taktik ist (gerade Lowtier mit schnellem Heavy oder auch mit einem schwach gepanzerten Med):

      In dem Moment wo man merkt, dass die Roten relativ zerfasert sind (Minimap) bzw. maximal einige Peak-a-Booms in Grüppchen stattfinden, kann man das aktuelle Geschehen auch einfach verlassen, zur letzten bekannten Position eines möglichst allein stehenden Roten fahren und den beharken. Toptier-Heavies dabei so lange weiträumig umfahren, bis man sich einen Einzelfahrer oder ebenbürtigen Gegner nach dem anderen gegriffen hat und zum Schluss erst auf die Dicken.

      Im Zweifel (wenn die Dicken kommen) heisst es dann abhauen, wieder unsichtbar werden und zur letzten bekannten Position eines weiteren Einzelfahrers.

      Auf diese Weise hab ich eben auf Festung der Verzweiflung 3 Kills im Indien-Panzer gemacht. Bevorzugte Opfer waren natürlich die angeschossenen, die beschäftigten und die Weit-Weg-Einzelnen. Erst zum Schluss versammelten sich drei Rote auf dem Cap und dann hab ich mit einem anderen zusammen gerushed und unter Ausnutzung der recht passablen Geschwindigkeit und mit dem gut wegtauchbaren Mini-Turm einen T32, einen Jagdpanzer IV und einen AT 8 gegrillt.

      War alles Improvisation.

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      Gut, Glück war natürlich auch dabei, da Bob der Baumeister im T32 nicht mit der Kanone runterkam und im Snipermodus es sich auf bewegende Ziele sich nicht so gut schiesst... (Flirrrrrr machen die vorbeifliegenden Granaten).

      Edit: Die Hellcat des Gegners versuchte übrigens auch eine Chaostaktik und flitzte quer über die Map bis zu unserem Spawn und deckte uns alle auf. Hat sie aber nicht überlebt und die Roten haben nichts draus gemacht.
    • Meine neueste unkonventionelle strategie:

      Aufgrund der bob-überzahl spiel ich derzeit fast jede partie, als wäre ich allein gegen 7

      Ich bin ja meist im med unterwegs und erwische mich in letzter zeit öfter dabei, ne route zu fahren, zu spotten und wieder komplett die mapseite zu wechseln....
      Erst nachdem die bobs die mittlerweile aufgedeckten roten angehen oder von ihnen angegangen werden, schlag ich zu!

      Dies ist leider das ergebnis der unglaublich vielen taktisch quasi nicht vorhandenen spieler, welche es ja eh nicht hinbekommen, das spielgeschehen richtig zu deuten...daher "degradiere" ich sie zum kanonenfutter, um aus der distanz zu wirken....so sind die bobs wenigstens zu etwas zu gebrauchen....

      Leider ist dies alles andere als teamplay, jedoch ohne ein team ist das auch schlecht umsetzbar .-)
    • Manchmal sind es gar nicht mal die Bobs im Team, die einem eine unkonventionelle Taktik aufbürden. Das MM leistet ebenfalls seinen Beitrag....

      Neulich bin ich auf Minen als einziger Med (Midtier) in einem Team gelandet, das ansonsten noch aus 2 Heavys und 4 TDs bestand. Ich landete am unteren Spawn (unterhalb des Leuchtturms) und hatte den längsten Weg zum Hügel. Dort wäre ich auf zwei gegnerische Meds getroffen, die beide ein Tier höher waren... Auf den Hügel zu drücken war also keine Option.

      Mehr aus Frust, als aus taktischer Überlegung habe ich daher Richtung Leuchtturm eingedreht und hatte auch direkt zwei TDs im Schlepp. Am Leuchtturm habe ich mich kurz versichert, dass die TDs auch tatsächlich zum campen nachkommen und bin dann weiter an der roten Linie entlang (unentdeckt) bis zum Ende der Map durchgefahren. Dort habe ich dann die Nase über die Kuppe gesteckt und die gegnerischen TDs angemacht. Diese wurden sofort vom Leuchtturm unter Feuer genommen und waren auch recht zügig raus, so dass ich durchstarten und dem gegnerischen Heavy (da war glücklicherweise nur einer) in den Rücken fallen konnte. Unsere Heavys konnten dann sogar (gedeckt durch die Leuchtturmcamper und den nervigen Med im Rücken) auf den Hügel durchdrücken und die Meds da oben auseinander nehmen. Bis die gegnerischen Trödelheavys (zwei an der Zahl) um den Hügel herum waren (da fahren ja immer welche rum), konnten unsere TDs im Vorfeld der Base schon wieder umdrehen und mit Unterstützung eines Heavys vom Hügel die Front im Rücken halten. Das Ganze ging 7 zu 0 für uns aus...

      Unter normalen Umständen würde ich dieser Taktik den Stempel "Noob" aufdrücken und sagen "Sechs, setzen"! Wenn das MM allerdings schon alle Standardtaktiken zunichte macht, kann so eine "Kurzschlussimpro" durchaus funktionieren...


      Das Hamsterrad sieht nur von innen aus wie eine Karriereleiter
    • Und weil´s so schön war noch ein Beispiel aus der Gegenperspektive:

      Gleiche Map (Minen) gleicher Spawn (rechts der Stadt mit dem seichteren Anstieg zum Hügel). Unser Team hatte die ideale Startaufstellung. Ich selbst im Med hatte noch nen Hightiermed an meiner Seite. Dazu 3 Heavys und zwei TDs!
      Auf der Gegenseite 1 Heavy und 6 TDs!

      Wir sind sofort Standard gefahren, d.h. ich selbst und der 2. Med ohne Gegenwehr rauf zum Hügel. Ein TD und ein Heavy gehen zum Leuchtturm. Der zweite TD und die weiteren Heavys folgen zum Hügel. Soweit so gut, doch erst mal passiert nichts!

      Der erste rote Punkt erscheint in der Nähe des Leuchtturms und macht die dort campenden Teammates an. Die kümmern sich um den heranzockelnden Heavy und werden gnadenlos mit Feuer aus dem Off eingedeckt. Der gegnerische Heavy ist zwar tot, aber unser TD und Heavy am Leuchtturm auch.
      Schnell wird klar, wir haben es mit 6 campenden TDs zu tun und keiner ist an!

      Also taste ich mich so vorsichtig wie möglich auf dem Hügel an die Kante heran und hoffe, ein paar Camper anzumachen. Die wissen aber offensichtlich wie man richtig campt und bleiben in Deckung. Der einzige, der angeht, bin ich selber und in Null Komma Nix auch nur noch Schrott...

      Unser verbliebene TD hat sich an der Auffahrt zum Hügel hinter den ersten Felsen gehockt und versucht, durch die Lücke zum zweiten (oberen) Felsen zu snipen. Ergebnis: Lampe...tot!

      Unser zweite Med hat es klüger als ich angestellt, ist hinten am Berg runter und hat versucht, sich durch die Stadt in die gegnerische Base durchzumogeln. Einer unserer Heavys ist derweil capen gegangen, um die Gegner so aus der Deckung zu locken. Die blieben aber recht cool und haben sich zunächst auf den heranschleichenden Med eingeschossen. Nachdem der raus war, gingen sie geschlossen los. Drei sind zur Base, zwei sind zum Hügel. Unsere verbliebenen Heavys haben soviel Schaden ausgeteilt, wie nur irgend möglich. Gegen die koordinierte TD Front hatten sie aber letztendlich keine Chance.

      Fazit: Nicht alle Camper sind Noobs und über die richtige Taktik entscheidet zu aller erst das MM! Hier war der Hügelrusch zunächst natürlich richtig. Wären die gegnerischen TDs zum Hügel gefahren, wären wir dort am richtigen Platz gewesen. Die Herausforderung war hier, umzuschalten und auf die unkonventionelle Taktik des Gegners richtig zu reagieren. Man konnte aber richtig erkennen, wie sich in unserem Team Ratlosigkeit breit machte. Wir haben völlig zu Recht verloren und ich bin immer noch ratlos, wie wir die hätten knacken können O.o


      Das Hamsterrad sieht nur von innen aus wie eine Karriereleiter
    • Und da ich heute in Schreiblaune bin, eine gerade einmal eine fünf Minuten alte Erfahrung hinterher...

      Map Mittelburg. Ich im Lowtier Med (Pershing). Spawn gemeinsam mit 2 Leo´s PT A auf dem Berg an den Türmen. Im Gegnerteam 3 Meds und 4 Heavys. Irgendjemand funkt bei uns "60 Platoon they are good" (gemeint war ein gegnerischer Panther II und ne IS 6 aus dem 60 Percent Clan), sonst nix!

      Ich lade APCR und taste ganz nach recht rauf und schau über die Kuppe, um mal was anzumachen. In weiter ferne Taucht der Panther II auf, der das Gleiche macht, sonst nix. Ich zieh zurück und seh auf der Minimap, dass unser gesamtes Team den Berg hochkommt. Die beiden Leos beschränken sich wie ich auch, aufs langsame vortasten, um Lampen anzumachen und ziehen dann wieder zurück. Irgendwie will keiner zu dem 60 Percent Panther II ;)

      Dass kann ja heiter werden, denk ich mir und suche mir Deckung...

      Inzwischen ist unser gesamtes Team oben angekommen und verschanzt sich wie eine Wagenburg hinter den Türmen und es geht langsam los...

      Von Vorne (über den Berg) kommen der Panther II, die IS 6 und über die Schneise aus Richtung Stadt ein T 54! Die Gegner müssen zwangsläufig aus der Deckung, um irgendwie auf uns wirken zu können und fangen sich dabei derben Damage ein.
      Über die lange Auffahrt in unserem Rücken zockeln zwei Heavys hoch und renne gegen unseren E 75 an, der mit Unterstützung unseres T 28 Prot jeden Ansturm unterbindet. Als die Lampen da unten angingen, bin ich zur Unterstützung dahingeeilt, habe aber schnell gemerkt, dass die keine Unterstützung brauchen. Also zurück zur Flanke am Bergweg und dort den T - 54 erfolgreich wieder zurückgedrängt. Die IS 6 war bereits tot und ein Leo PTA (die Gegner hatten auch einen) hat ihren Platz eingenommen. Ebenfalls zum sterben... Der Panther II hat sich mit derbem Schaden durch die Schneise gestohlen und versucht, bei den Türmen ne Hull Down Position zu finden. Hat nicht geklappt, ich konnte ihn dort rausnehmen.

      Nach drei Minuten war das gegnerische Team aufgerieben und nur noch ein KV 3 übrig, der sich in der Stadt versteckt hielt. Unsere Verluste: Ein Leo PT A, ein Centurion und ein JPanther.

      Ob es auf Mittelburg Sinn macht, mit dem gesamten Team über den Hügel zu rushen, wurde ja bereits vielfach diskutiert. Ich selbst hab das schon immer für fragwürdig gehalten. Hätte jemand jedoch einmal vorgeschlagen, sich auf dem Hügel schlichtweg zu verschanzen.... :facepalm:

      Die Gegner werden sich wohl auch gedacht haben, was für Noobs, die pellen wir da raus. Dass da oben ein funktionierendes Team steht, hätten die nicht erwartet und sind gegen eine so massive Front angerannt, dass die keine Chance hatten.

      Fazit: Eine völlig absurd anmutende Taktik, die durch ein intuitiv stimmig spielendes Team (und viel Glück) funktioniert hat. Zum Nachahmen ist sie allerdings nicht zu empfehlen. Hätten die Gegner mitgedacht, wären sie capen gegangen, um uns aus unserer Verschanzung zu zwingen. Ziemlich kurioses Match, hat aber Spaß gemacht :P


      Das Hamsterrad sieht nur von innen aus wie eine Karriereleiter
    • Wieder prima geschrieben @StanleyBadowski, so das jeder vor seinem geistigen Auge diese Situationen mitverfolgen kann.
      1. Beitrag: Was wäre gewesen wenn euer Heavy sich am Cap hinter den Stein gestellt hätte und die TD`s zum Handeln gezwungen werden. Deine Spähversuche sind mittlerweile auch Gundtaktik auf Minen (gute TD Fahrer wissen das)und sollte eventuell vermieden werden bei diesem MM. Ich weis, daß es jedem in den Fingern krippelt wenn mal 30 Sekunden nicht passiert, aber Finger in die Nase und zum Warten zwingen. Bei dieser TD Lastigkeit muß denen das Gesetz des Handelns aufgezwungen werden, da die Spiele sonst genau so enden.
      2. Beitrag: Diesesmal haben die Red`s euren Fehler gemacht, keiner hat Gecapt.
      Fazit: Die Cap-Einnahme ist immer noch ein gutes Mittel um gut positionierte Gegner zur Aufgabe ihrer Stellung zu zwingen (siehe Sturzbach) und wenn nicht, ein Cap Sieg ist auch ein Sieg. ^^



      Der "kleine Katechismus der watutzischen Kirche", Abschnitt 2346 :
      "Oh empfangender Wahnsinniger, vervollständige dein Samson, doch beachte dein Grinsen mit Ehrfurcht. Denn es ist des Scherzengel Gabrieles Werk."
    • Ich möchte euch ja nicht den Spaß verderben, aber einige der "Chaostaktiken" hier erinnern mich empfindlich an die Bobs, die mir so im Team begegnen ^^ :P

      Und um dann doch noch etwas Material in diesen Post zu bringen:
      ein paar Grundregeln sollte man einfach immer beherzigen, selbst inmitten eines Bobteams. Ganz vorne weg: nie alleine dem feindlichen Feuer aussetzen. Ausnahme: Granaten-trade im 1vs1, wenn's sich gerade nicht vermeiden läßt. Logische Ausnahme 2: Scouts. Die setzen sich aber, wenn sie gut sind, auch nicht wirklich dem feindlichen Feuer aus.

      Ein guter Heavyfahrer kann durchaus auf der Medstrecke mal 3 Meds solange aufhalten und runterschießen, bis (a) er seine HP wieder drin hat und (b) die eigenen Bobs gemerkt haben, was los ist. Trotzdem bin ich der Meinung, es wäre besser, wenn man auch in solchen Fällen so nah an der eigenen Truppe ist, dass die ggf. was vom Grillfeuer auf der Medseite ab haben könn(t)en...


      PS: Dieser Kommentar bezieht sich auf einige der ersten Posts ganz oben. Nicht auf die beiden Beschreibungen von Stanley. (erkennt man hoff. aber auch)

      The post was edited 2 times, last by Randfigur ().

    • Prinzipien wirft soweit ich das hier sehe auch keiner über Bord. Andererseits gilt es ja gerade bei kompletten Bobteams flexibel genug im Geiste zu sein, vom Standard abweichen zu können und mit Übersicht in derundder Situation dann wieder daraus etwas zu machen.

      Grundsätzlich hat unsereins schonmal den Vorteil, dass man mit der Minimap klarkommt und gewisse Steuerungen des Panzers ins routinierte Können gewandert sind, sodass man darauf schonmal bauen kann.

      Der Rest sind gute Ideen, die sich in so einem Gefechtsverlauf ergeben. Witzigerweise findet man gerade durch sowas auch mal neue Ecken und Plätze, die sich für bestimmte Panzertypen eignen.

      Bleibt man der einzige der sich bewegt und schießt bzw. durchschlägt, dann kann natürlich auch die beste Idee und Improvisation nichts werden.
    • @Randfigur Es geht darum das Spiel zu gewinnen, wenn andere Fotos von der Landschaft schießen.

      Gack beiseite, alle Prinzipien sollten besser nicht über Bord gehen. Aber Alternativen haben durchaus schon zum Sieg geführt. Wenn Dein Team Käse macht, bis Du unreflektiert dabei?
    • ArnieQ wrote:

      Prinzipien wirft soweit ich das hier sehe auch keiner über Bord. Andererseits gilt es ja gerade bei kompletten Bobteams flexibel genug im Geiste zu sein, vom Standard abweichen zu können und mit Übersicht in derundder Situation dann wieder daraus etwas zu machen.

      Richtig! Ich gehe mal davon aus, dass wir die Standardsituationen so ziemlich im Griff haben. Sobald aber der Standard vom eigenen Team den Abfluss runtergespült wird, hilft es, Ideen zu haben, die nicht vollständig aus der Verzweiflung entstehen (und vielleicht auch schonmal funktioniert haben). Bob-Taktiken sind es natürlich, aber nur, wenn der Rest des eigenen Team Standard spielt und man alleine Chaos entfachen will. Das geht denke ich immer in die Hose...

      Insofern waren hier schon einige richtig gute Beispiele und Situationen beschrieben. Danke! :* :honor:
    • Wir sollten vielleicht noch mal klären, was ihr unter "Standard-Taktik" versteht, bevor wir über Alternativen reden :)

      Meiner Ansicht nach gibt es nur für Heavys eine "Standard-Taktik". Gerade Meds wechseln ihre Strategie nach MM und ihr Vorgehen im Spiel sowieso abhängig vom Spielverlauf. Ab wann ist das dann eine "Alternativ-Taktik"?