Ganz normale sieben Minuten?

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    • Ganz normale sieben Minuten?

      Es ist Nachmittag, der Startschlüssel dreht sich im Schloß, 810 PS werden geweckt und lassen den Motor blubbernd seine Arbeit aufnehmen.

      Ein schnelles Funksignal, dass Mitfahrende bitte sich auf den Weg zur Höhle oberhalb des Ölfeldes machen sollen. Eintreffende Quittierungen bestätigen uns: Das wird ein guter Kampf.

      Sieben Stahlkolosse schieben sich den Berg hinauf. Doch in der Rundumsicht kommen erste Zweifel an den Mitstreitern auf. Da fährt ein Ferdinand, ein wahrhaft furchterregendes Gerät. Doch was macht der Kommandant? Feuert einen Schuss nach dem anderen in die Luft. Ich schnappe nach Luft, denn das Gedröhne dürfte dem Feind genau wissen lassen, wo der Gegnertross sich befindet. Ganz zu schweigen davon, dass der Ladeschütze im Ferdinand unter Vollbeschäftigung steht.

      Nundenn, bleiben fünf weitere hoffnungsvolle Mitstreiter.

      Doch auf halber Berghöhe trifft auf einmal ein Feuerwerk an Funksignalen ein: "polsky?" "cz?" "romani?"

      Der Fahrer meines Panzers kann mich in diesem Moment nur mit Mühe davon abhalten, den Motor auf der Stelle auszuschalten und aus meinem Stahlkoloss auszusteigen. Also gut. Durchgeatmet. Rundumsicht. Inmitten von "Negativ, negativ, negativ" Funksprüchen haben die osteuropäischen Kommandanten in den Nachbarfahrzeugen nun beschlossen, die Nationalitätenfrage ein für allemal abschließend zu klären, bevor es ans Weiterfahren gehen kann. Immerhin. Irgendwann geht es weiter.

      Doch auf einmal: Ein roter Punkt blinkt auf. In der Höhle. Das war doch unser Ziel? Oh mein Gott, der Feind ist schon da? Slawisches Sprachgewirr entsteht auf Zweidrittelhöhe hinter einem Felsen, wo ein um anderer Panzerkommandant nun sein Gefährt hinlenkt. Direkt hinein in seine wild Turm-schüttelnden Hulsky-Pridulsky-und-Schlawinski-Kollegen. Ein netter ansehnlicher Blechhaufen aus vier Fahrzeugen entsteht, um den ich gerade noch mühsam herummanövrieren kann.

      Immerhin habe ich die Folgen des Zusammenbruchs der Sowjetunion so jetzt hinter mir gelassen. Zeit die Kanone einzusetzen und auf den Gegner zu richten.

      So beschäftigt brennt immerhin bald ein Panzer in der Höhle, aber auch ich leide unter massivem Granateneinschlag.

      Ein Blick über die Schulter zeigt mir auch warum, denn das Blechknäuel aus den Nachfahren der goldenen Horde ist sich immer noch am Entknäulen. Praktischerweise sind zwei Medium-Panzer des Gegners nun auch auf die Blechverknotung aufmerksam geworden und ziehen gemächlich Kreise um die Metallansammlung, die dadurch an verschiedenen Stellen immer mal wieder vor sich hinexplodiert.

      Da ist es dann auch an der Zeit für mich gewesen, mein inzwischen arg ramponiertes Gefährt zu verlassen, denn die nächste Granate wird es nicht überstehen.

      Mein Weg führt mich nach der Schlacht direkt zum Bahnschalter, um mir ein Kombi-Ticket nach Warschau, Prag, Bukarest und Kiew zu besorgen. Auf die Reise freue ich mich schon. Die Koffer sind gepackt mit 200 Handgranaten aus Militärbeständen, die ich großzügig in die Internet-Cafes meiner Reiseziele werfen werde.

      Die nächsten zwei Wochen bin ich also unterwegs. Macht es gut bis dahin.
    • Update 1.10 ist raus, für alle gibt es 3 Tage Premium umsonst. Das kann doch nichts Schlechtes sein!
      Also gut, ab in den T29, Spiel starten... "Verlorener Tempel", nun gut... ich bin Toptier, 2 weitere Heavies, 3 Mediums, ein TD... kein Yolda, olo_Alf_olo, ArnieQ und sonst ein mir bekannter schlimmer Widersacher im Gegnerteam! Das kann so schlimm nicht werden!
      Ich gebe Vollgas in die Stadt, Blick auf die Minimap... sieht gut aus, die Meds fahren ihren Weg, die Heavies und der TD folgen mir. Während ich meine Wanne verstecke und meinen Turm rausstrecke, kommen die drei gegnerischen Heavies in mein Sichtfeld. "Zieht Euch warm an Kollegen, das könnte jetzt etwas wehtun!" denke ich so bei mir, schiesse, haue den schnellen Reload rein und schiesse nochmal. Da fange ich langsam an mich zu wundern... während die Roten interessiert in meine Richtung schauen, sich verteilen und anfangen mich in die Zange zu nehmen, stellt sich mir die Frage "Wenn wir zu viert hier oben sind, sollte es dann nicht öfter knallen?"
      Hektischer Blick auf die Minimap, meine Teamkameraden haben sich wieder zurückgezogen und versuchen die gegnerischen Mediums zu erwischen, die mittlerweile hinter irgendwelchen Hügeln verschwunden sind und stehen Türmewackelnd auf der freien Fläche vor der Mauer. Ich funke fleissig SOS, genausogut hätte ich auch beten oder gar nichts machen können.
      "Ey Jungs, das wird so nichts!" schiesst es mir durch den Kopf während die roten Heavies von drei Seiten auf mich losgehen. Ein bisschen Schaden kann ich noch machen, dann bin ich Geschichte und die drei Roten nehmen sich meine drei Kollegen vor. Die können sich nicht entscheiden, ob sie jetzt die mittlerweile durchgebrochenen Mediums oder die schweren Jungs aufs Korn nehmen sollen und werden fix abgefrühstückt.
      "Tolle Runde!" denke ich mir, "Kann ja mal vorkommen, jeder landet mal im schlechten Team, dann jetzt anders herum!" Meine Naivität rächt sich, ich habe andauernd ein übles Team nach dem Anderen und dann habe ich eine geradezu geniale Idee: "Ich kann nicht mit Minus rausgehen, ich will wenigstens mit der Winrate aufhören, mit der ich vorhin angefangen habe!"
      Doch dazu sollte es in dieser Nacht nicht mehr kommen. Ein Leidensgenosse schreibt irgendwann im Chat "Why is it always my team?"
      Ich kenne ihn zwar nicht, fühle mich aber irgendwie verbunden...
      Das Happyend kommt erst am Tag danach, stundenlanges Zug fahren mit Skar_DeVulture rettet meine WR, meine Laune und räumt auch die aufkeimenden Selbstzweifel wieder aus...



      Ein Furz ist der Rückenwind des kleinen Mannes.
    • Danke , euch beiden , für diese schönen Auszüge aus dem Spielerleben. Da kann sich bestimmt jeder rein versetzen, bzw. Hat sowas , in der Art ,schon mal erlebt.
      Und es ist , sehr beruhigend das man mit solchen Erlebnissen nicht alleine ist.
    • Wenn ich in einem Panzer 3-4x hintereinander verkacke, stell' ich ihn für den Rest des Abends in die Ecke... Erzieherische Maßnahme! (hilft ;) )

      Passiert mir das mit 2-3 Panzern, höre ich für 'ne Weile auf, nehm' meine Lieblingsschüssel oder spiele auf Tier 3 weiter :dracula:
    • Genau so mache ich es auch.
      Verliere ich 2 Games hintereinander, wechsle ich den Panzer. Passiert mir das mit drei unterschiedlichen Panzern in Folge, nehme ich einen meiner Lieblinge (z.B. ST-I oder M103 oder sowas).
      Verkacke ich mit dem auch, weiß ich, dass es zeit ist Feierabend zu machen. :sceptic: