superschnitzelkoenig wrote:

Haha, zu viel der Ehre. Habe die Mühle heute Morgen wieder ausgefahren und eine katastrophale Serie sondergleichen hingelegt. Avg. Dmg. ist zwischendurch schlappe 100 Punkte runtergefallen, es lief gar nicht mehr. Danach aber in ein paar Gefechten das Ganze wieder hochgefahren mit diversen 4000+-Runden (fürs Ace hats immer noch nicht gereicht ). Ich denke aber, das ist typisch für den T49: Entweder man glänzt oder man geht mit wehenden Fahnen unter! Was man auf keinen Fall machen sollte, ist ihn (wie ich heute Morgen) genervt / ungeduldig / unkonzentriert fahren, denn das kommt definitiv nicht gut! Der Panzer benötigt allerhöchste Konzentration und Geduld und wenn die aufgrund einiger schlechter Gefechte fehlt sollte man ihn lieber stehen lassen und die Moral mit etwas Defender-ähnlichem wieder hochfahren.

Der T49 ist vielleicht der Light-Tank schlechthin: Man muss unbedingt stets im Griff haben, wo das eigene und wo das gegnerische Team steht, welche Panzer auf dem Feld stehen, wie sie sich bewegen und wohin sie schauen. Das fängt beim Startbildschirm an: Je nach Aufstellung entscheide ich mich schon vor Spielbeginn für eine grundsätzlich offensive oder grundsätzlich defensive Fahrweise. Entscheidend dafür ist die Anzahl sog. Primärziele im Gegnerteam. Das sind all jene Panzer, welche man mit HE Frontal mit 1-2 Schüssen über den Jordan schicken kann, also die ganzen SPICs, RUs, CDCs, Emils, LTTBs etc. Gibt es einen oder mehrere davon bei den Roten, fahre ich eher offensiv, stehen bei Rot eher T44 und Freunde oder Heavies auf der Liste fahre ich eher defensiv.

Offensiv heisst, auf der "Mediumflanke" aggressiv spotten, antizipieren wo die gegnerischen Lights kommen werden und möglichst früh einen möglichst fatalen Schuss setzen und so im Idealfall schon mal einen Gegner per Ammoreckexplosion aus dem Spiel nehmen. Danach je nach Situation entweder sofort abhauen oder sich hinter die eigenen Mediums fallenlassen. Ich gehe da durchaus (kalkulierte) Risiken ein und nehme 1-2 Gegentreffer im Kauf: Wenn ich 300 Schaden nehme und der Gegner 800-1000 wars das wert... Unerlässlich ist es dabei, dass man stets diese Rückzugsmöglichkeit besitzt. D.h. man hat entweder genügend Backup das mitkommt oder man wählt den Spotting-/Schussort so aus, dass man den Gegner auf Distanz kommen sieht und so genug Zeit hat, abzuhauen. Das kann z.B. auch heissen, dass man in einer rückwärtigen Position wartet und den Gegner kommen lässt, einen Schuss loswird und abdüst. Z.B. warte ich auf Wüstensand wenn das eigene Team in die Stadt geht gerne bei den Gleisen auf die anrückenden Gegner, setze einen Schuss und verdufte zwischen den Häusern. Sind die Primärziele abgearbeitet bzw. verstecken sich diese im Gegnerpulk, wird auf defensive Spielweise geswitcht. Ach ja, das aller aller allererste Primärziel sind IMMER andere T49! Sind solche im Gegnerteam lasse ich sie gerne ihre HE an eigenen, schwerer gepanzerten Meds rausschiessen und haue ihnen, sobald sie geschossen haben, eine eigene HE um die Ohren. In 50% der Fälle sind die danach tot und die grösste Gefahr gebannt.

Defensiv heisst eher mit dem Team mitfahren und safe spotten. Danach halte ich mich an möglichst sicheren Orten auf, setze mit HE kleine Nadelstiche (nie mit Heavies traden, nur wenn keiner auf einen zielt schiessen) und warte auf Gelegenheiten. Diese bieten sich immer, wenn gegnerische Tanks mit eigenen Tanks im Gefecht sind und keinen Backup haben. Dann düse ich in eine möglichst gedeckte Position hinter dem Gegner und malträtiere die gegnerischen Heavies mit HEAT in den Popo. SOBALD ich merke, dass sie sich zu drehen beginnen, setze ich NICHT noch einen Schuss sondern gehe in Deckung. Auch hier ist die Zielauswahl wichtig: Wenn ich zwischen einem Caernarvon-Heck und einem IS6-Heck wählen kann, wähle ich den Caernarvon, weil ich dort mit HE mehr DMG machen kann (ausser der IS6 ist oneshot natürlich). Auch die Franzosen sind äusserst beliebte Ziele. Von E75 und VK45B halte ich mich fern, denn die kann man auch mit HEAT nur im absolut idealen Winkel von hinten pennen.

Typisch ist z.B. auf Minen: Ich fahre oft erstmal in Richtung Hügel (nicht hoch!) und warte, ob ein Gegner hochfahren will. Der kriegt dann erstmal eine HE in die Seite. Sobald sich oben das übliche Gefecht an der Kuppe entwickelt fahre ich wieder zum Spawn, snipe entweder von dort auf den Berg oder düse weiter über den Leuchtturm in den Rücken des Gegners. Dabei sollte man natürlich darauf achten, nicht von den campenden TDs getroffen zu werden.
Insgesamt hat es halt wie gesagt viel mit Gefühl für den richtigen Moment, Situationsgegenwärtigkeit und auch etwas Glück zu tun. Der beste Tipp ist sicher, sich einen grossen Teil seiner HP möglichst bis zum Schluss zu konservieren. Und damit meine ich nicht campen sondern das Fahren von Deckung zu Deckung. 300er-HE-Schellen auf gegnerische Heavies sind immer besser als gar keinen Schaden zu schiessen oder massiv Schaden zu kassieren: Auch mit 10 solchen Treffern hat man am Schluss 3000 Dmg. Und ja: Kein anderer Tank ist so sehr auf seine Mobilität angewiesen: nutzt sie, aber nutzt sie clever. Durch den hohen Alpha hat man den Vorteil, nicht ständig ballern zu müssen, um sein Team zu unterstützen. Habt daher keine Angst, auch mal grössere Umwege zu fahren um in eine vorteilhafte Position zu kommen. Besser 10sec länger fahren und dafür ungespottet hinter den Gegner kommen als direkter Fahren und auf dem Weg zwei 400er-Schellen kassieren. Das wichtigste aber habe ich gemerkt: den T49 mit Spass zu fahren, heisst, ihn erfolgreich zu fahren. Wenn man sich (wie ich heute Morgen) auf seinen Schaden / Stats versteift, gehts schief. Man muss die Mühle als Funkiste begreifen, mit der man die Roten so richtig fies ärgern kann, dann fährt man sie auch automatisch erfolgreich.