Moin Gemeinde,
angeregt durch das Hilfeersuchen bei der Produktion seiner fantastischen Kartentutorials von @berater1979 zum Thema Jagdpanzer will ich mal meine gesammelte Erfahrung zum Besten geben. Jagdpanzer fahre ich seit Anbeginn meiner WOTBlitz-Zeit und habe durch die Erforschung aller deutschen und russischen Jagdpanzer denke ich soviel Erfahrung gewonnen, dass andere davon partizipieren können. Für die meisten Spieler sind Jagdpanzer die am schwersten zu spielenden Fahrzeuge. Los geht es:
Der Jagdpanzer - was ist das überhaupt?
Der Jagdpanzer (oder Tank-Destroyer, abgekürzt TD) wurde in der Realität in erster Linie für die Aufgabe entwickelt, feindliche schwere Panzer zu "knacken", die die eigenen schweren Panzer meist nicht durchschlagen konnten. Deshalb hat ein Jagdpanzer in der Regel eine sehr schwere Kanone mit hohem Durchschlag verbaut. Für so eine mächtige Waffe wurde dafür auf den drehbaren Turm verzichtet. Der ist auch nicht nötig, denn der Jagdpanzer lauert gut getarnt in Hinterhalten und ist in der Realität eher weniger für den offensiven Einsatz gedacht.
Klassifikation der verschiedenen Jagdpanzer-Typen im Spiel
Im Spiel lassen sich anhand der Werte für Panzerung, Durchschlag, Nachladezeit, Schadenswirkung Beweglichkeit/Geschwindigkeit, Tarnwert, Richtbereich der Kanone und der Bauweise (Silhouette) des Fahrzeugs verschiedene Jagdpanzer-Klassen ableiten. Das sind folgende:
1. Klassischer Jagdpanzer
Zeichnet sich in erster Linie durch hohe Schadenswirkung und guten Durchschlag oder hoher DPM (Damage per Minute) seiner Kanone aus. Der klassische Jagdpanzer ist nicht sehr beweglich und oft auch nicht gut gepanzert. Viele Jagdpanzer der russischen Linie gehören ihm an, wie z. B. der ISU-152, der SU-76, der SU-85 und viele weitere.
Empfohlenes Zubehör: Scherenfernrohr, Tarnnetz, Waffenrichtantrieb oder Ansetzer.
2. Unterstützender Jagdpanzer
Dieser Jagdpanzer ist beweglich in Drehung und/oder seiner Geschwindigkeit. Er ist entweder zumindest an der oberen Wanne, der Kanonenblende oder frontal in der Gesamtheit gut gepanzert oder hat eine sehr flache Bauweise. Seine Kanone hat ebenfalls einen hohen Durchschlag, allerdings oft mit geringerer Schadenswirkung als der klassische Jagdpanzer. Beispiele hier sind der Jagdpanther II oder der SU-100M1.
Empfohlenes Zubehör: Waffenrichtantrieb, Lüfter, Ansetzer
3. Offensiver Jagdpanzer
Obwohl nicht für die Offensive gebaut gibt es im Spiel durchaus einige Panzer, die (vorsichtig und umsichtig gefahren) sich auch für einen Offensivschlag eignen. Genannt sei hier z. B. der T-30, ein amerikanischer Jagdpanzer mit langsam drehbaren Turm. In guter Stellung (Hulldown) kann er die vorderste Front bilden. Im Spiel findet man diese Typen in unterschiedlicher Ausprägung ihrer Eigenschaften und es gehört immer gute Geländekenntnis und Einschätzung der Lage auf der Minimap dazu, einen Jagdpanzer offensiv zu fahren. Die offensiven Jagdpanzer besitzen eine zumindest an der oberen Wanne fast undurchdringliche Panzerung (bzw. am Turm bei den amerikanischen Jagdpanzern) und eine starke Kanone, die neben physischem Schaden auch dem Gegner Angst einjagt. Dafür müssen offensive Jagdpanzer Abstriche in ihrer Beweglichkeit hinnehmen, weshalb die Umsicht des Spielers immer erforderlich ist. Als weiteres Beispiel sei hier noch der Ferdinand oder der AT-2 genannt.
Empfohlenes Zubehör: Waffenrichtantrieb, Lüfter, Ansetzer oder als Alternative zum Lüfter bei guter Sichtweite des Panzers die Optiken.
Der Tarnwert
Für einen Jagdpanzer ist der Tarnwert besonders wichtig. Dies ist die einzige Panzereigenschaft im Spiel, die nirgends anhand eines Wertes benannt ist, sondern nur durch Probieren ermittelt werden kann. Der Tarnwert ist ein Faktor, der in Kombination mit den Sichtweitenfähigkeiten der Gegner, Geländebesonderheiten (Büsche, Bäume) und der eigenen Ausrüstung (Tarnnetz) einen Wert errechnet, bis zu welcher Entfernung man für den Gegner unsichtbar ist. Der Tarnwert wird negativ beeinflusst durch Bewegen des Fahrzeuges und durch Abgabe von Schüssen.
Ist der eigene Panzer für den Gegner sichtbar, erscheint nach 3 Sekunden nach Sichtbarkeit für den Gegner eine Glühbirne. Versteckt sich ein Panzer an einer Stelle die für den Gegner nicht mehr sichtbar ist (z. B. ein Stein), dann dauert es ebenfalls ca. 3 Sekunden, bis man für den Gegner wieder unsichtbar und die eigene Position für den Gegner auf der Minimap verschwunden ist. Also: Verstecken und zählen "21, 22, 23", um wieder unsichtbar zu werden.
Mit einem Mitspieler zusammen kann man die richtige Entfernung ohne aufgedeckt zu werden zum Beispiel in den Übungsräumen durch Ausprobieren ermitteln.
Grundlegende Jagdpanzer-Taktiken
1. Snipern
Diese Taktik eignet sich in erster Linie für den klassischen Jagdpanzer. Selbstverständlich dürfen das auch die anderen Jagdpanzer-Typen anwenden, wenn sich die Gelegenheit bietet, aber für den klassischen Jagdpanzer ist diese Taktik die erste Wahl.
Grundlegende Durchführung
Beim Snipern sucht sich der Jagdpanzer-Fahrer eine Stelle auf der Karte mit gutem und weiten Schussfeld. Um die Stellen zu finden, helfen die Karten-Tutorials von @berater1979 (Tutorial Videos) für Anfänger enorm weiter. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass der eigene Jagdpanzer entweder gut getarnt ist (z. B. hinter Büschen) oder so weit hinten steht, dass er vom Gegner aufgrund der Entfernung nicht aufgedeckt (gespottet) wird.
busch.pngstellung.png
Abbildungen.: Richtig hinter dem Busch stehen (und nicht darinnen) vs. Snipern in exponierter Stellung (bei gutem Tarnwert)
Für einen Schuss wird immer ganz eingezielt (= Zielkreis geschlossen).
Während des Sniperns darf der Jagdpanzer nur die Kanone bewegen, aber nicht das Fahrzeug. Dadurch verändert sich der Tarnwert und der snipdende Jagdpanzer wird oft aufgedeckt. Im Falle des Aufdeckens (Glühlampe erscheint) heisst es für den Sniper: Sofort weg da. Deshalb ist ein Fluchtweg (meist rückwärts) in Deckung bei der Auswahl der Position ebenfalls zu beachten.
Man wird entdeckt
Sofern man aufgedeckt ist, sollte entweder die Position gewechselt oder nachdem man wieder aus der Deckung hervorkommt, nicht mehr ganz genau auf dieselbe Sniperposition gefahren werden. Die Gegner wissen nun, dass auf einer einschlägigen Sniper-Position ein Jagdpanzer steht und werden die Stelle auch dann unter Beschuss nehmen, wenn man nicht erneut aufgedeckt wurde.
Taktik wechseln
Es ist nicht sinnvoll, das gesamte Spiel auf der Sniperposition zu verharren (= campen), denn die Wirkmöglichkeiten sind trotz oft breiten Schussfeldes immer eingeschränkt. Ein Positions- und Taktikwechsel ist in folgenden Fällen ratsam:
2. Offensive Unterstützung
Diese Taktik ist geeignet für unterstützende und offensive Jagdpanzer. Sie erfordert eine gute Beweglichkeit, eine zumindest an der oberen Wanne gute Panzerung und vom Spieler den Blick fürs Gelände und die in der Nähe befindlichen Mitspieler. Mit dieser Taktik wird sowohl die eigene frontale Panzerung als auch die psychologische Wirkung der starken Jagdpanzer-Kanone offensiv eingesetzt.
Grundlegende Durchführung
Der offensive Unterstützer im Jagdpanzer sucht sich zu Spielbeginn einen oder besser eine Gruppe eigener Teampanzer, die er offensiv unterstützen möchte. Hier gilt es etwas abzuwägen ob der eigenen Geschwindigkeit. Ist der eigene Jagdpanzer eher langsam und gut gepanzert (z. B. Ferdinand, AT 15) ist die erste Wahl die Unterstützung der eigenen schweren Panzers. Ist der Panzer gut beweglich, eignet sich auch die Unterstützung an der Flanke mit den mittleren Panzern (z. B. mit Jagdpanzer II oder Objekt 704). Generell bleibt das aber ein bisschen Erfahrungs- und Ermessenssache, je nachdem auch wie stark die zu erwartenden Gegner auf dem gewählten Weg sind.
Im Verlauf fährt der Jagdpanzer "im Pulk" mit oder - wenn gute Rückzugsmöglichkeiten gegeben sind - auch voran und versucht, dem ersten auftauchenden Gegner mit der mächtigen Kanone unmittelbar hohen Schaden zuzufügen. So ein getroffener Gegner tritt meist desorientiert auf die Bremse und inzwischen hagelt es Granaten vom Team.
Nachdem der erste Schuss getroffen hat, verhält sich der offensive Unterstützer nun etwas defensiver und achtet während des Nachladevorgangs vor allem auf folgendes:
Wichtig ist, immer nah beim Team zu bleiben, ohne dass man durch Einkeilen manövrierunfähig wird. Ein manövrierunfähiger Jagdpanzer ist ein toter Jagdpanzer.
Taktikwechsel
Ein Wechsel der Taktik empfiehlt sich nur dann, wenn das eigene Team trotz der eigenen offensiven Unterstützung die Unterlegenheit droht. Hier muss man abwägen, ob es sinnvoller ist zu fliehen, z. B. wenn man eine andere Gruppe des eigenen Teams schnell erreichen kann, oder ob man seine Haut teuer verkauft, indem man die Stellung hält und versucht, so viele Gegner wie möglich auszuschalten bzw. Schaden zu machen.
3. Defensive Unterstützung
Diese Taktik eignet sich für Jagdpanzer mit einigen Schwachpunkten in der Frontpanzerung sowie ausreichernder Beweglichkeit. Ebenfalls gut geeignet sind Jagdpanzer mit flacher Silhouette. Gut geeignet sind zum Beispiel SU-100, AT-1, Jagdtiger. Der Spieler benötigt ein Gespür für das beste Entfernungsschussfeld an der Front, Geländeausnutzung und schnelle Schussreflexe.
Grundlegende Durchführung
Wie bei der offensiven Unterstützung sucht sich der Spieler zu Spielbeginn einen oder eine Gruppe Panzer, die er defensiv unterstützen möchte. Je nach Beweglichkeit und Panzerung des eigenen Fahrzeuges können das ebenfalls die mittleren oder schweren Panzer sein. Bei der defensiven Unterstützung wird allerdings niemals vorausgefahren. Im Gegenteil wartet man bei Spielbeginn meist erstmal ab, wohin sich die einzelnen Panzergrüppchen des Teams bewegen und fährt dann in einigem Abstand hinterher. Ziel ist es auf mittlere Entfernung auf den Gegner zu wirken und niemals auf nahe Distanz.
Beim Hinterherfahren sind folgende Dinge zu beachten:
Taktikwechsel
Die defensive Unterstützung geht so lange gut, bis vorn entweder die Front trotz der eigenen Unterstützung zusammenbricht oder das Team aus der Flanke Besuch bekommt. Folgende Situationen laden zum Wechsel der Taktik ein:
Die Verteidigung
Jagdpanzer können ihres wegen ihres meist gar nicht vorhandenen Turms (bzw. sehr langsam drehenden) sehr leicht attackiert werden, ohne dass sie auf den Angreifer schießen können. Angreifer kommen meistens von der Seite oder von hinten und wenden dann folgende Taktiken an, um den Jagdpanzer möglichst ohne eigenen Schaden zu besiegen:
Circle of Death (CoD)
Ein schneller Panzer, meist ein Medium oder Light umkreiselt den Jagdpanzer auf eine Weise, die ihm durch eigene Drehung nicht erlaubt, einen Schuss auf den Gegner zu setzen.
Abwehr: Der Jagdpanzer fährt vorwärts oder rückwärts zu einer schnell erreichbaren Stelle, die dem Angreifer das Kreiseln nicht mehr ohne Hindernisse erlaubt. Er muss dann stoppen, bremsen und neu angreifen. Währenddessen kann der Jagdpanzer sein Schussfeld auf die den wahrscheinlichen Angriffspunkt ausrichten.
verteidigung.png
Abb.: Eine gute Position zum Unterbrechen/Vermeiden eines Circle of Death
Hinternkuscheln
Einige Gegner schaffen es so schnell aufzutauchen, dass sie sich hinter das Heck des Jagdpanzers stellen und von dort auf ihn einschießen. In so einer Situation ist ein Jagdpanzer komplett wehrlos und kann nicht auf den Gegner feuern.
Abwehr: Meist hat ein Jagdpanzer mehr Motorleistung als der Angreifer und ist schwerer. Es kann erfolgversprechend sein, rückwärts den Angreifer gegen ein Hindernis zu drücken, sodass er seitlich neben den Jagdpanzer oder gar vor seine Front rutscht. Oft hilft aber nur die Flucht nach vorn möglichst zwischen erreichbare Teamkollegen, um den Verfolger abzuschütteln.
Seitlich einklemmen
Ähnlich wie beim Hinternkuscheln klemmt sich ein Angreifer an die Seite des Jagdpanzers und schießt ihn von dort herunter.
Abwehr: Auch hier hilft Motorleistung, aber mit gleichzeitiger Fahrzeugdrehung und unter Ausnutzung von Hindernissen, den Angreifer seitlich abgleiten zu lassen und ihn vor die Front des Jagdpanzers zu bekommen.
Seitliche oder rückwärtige Nahbereichsattacke
Ein Angreifer nimmt die Seiten bzw. das Heck des Jagdpanzers unter Beschuss, bleibt aber in einigem Abstand des Jagdpanzers.
Abwehr: Hier muss man gegenüber anderen Panzern von der Steuerung her umdenken. Man muss in so einem Fall rückwärts entgegengesetzt der Angreifer-Richtung steuern. Das machen viele falsch, indem sie es genau andersherum machen. Niemals vorwärts! Dadurch besteht bei einem beweglicheren Jagdpanzer eine gute Chance, die Angreifer vor die Kanone zu bekommen. Dann Schuss aus der Hüfte ohne voll einzuzielen.
[Skizze einfügen]
Eine andere Abwehrmöglichkeit ist ein rückwärtiger Rammstoß, um dem Angreifer die Ketten zu ziehen, um dann wiederum genug Zeit für eine Drehung zu haben. Besonders gut geht das bei leichten Panzern. Schwer beschädigte Angreifer kann man auf diese Weise sogar ausschalten.
Erfolgreiche Verteidigung
Hat man es geschafft, den Gegner vor die Front zu bekommen, lohnt sich oft ein Rammstoß oder der sogenannte "Facehug", also die eigene Front an den Gegnerpanzer zu klemmen. Der Angreifer kann in so einer Position meist weniger Schaden verursachen als die gute Kanone des Jagdpanzers. Klemmt man den Angreifer gleichzeitig noch ein, kehrt sich die Situation um und ein schnelles Angreiferfahrzeug wird komplett wehrlos.
Merker:
Munitionsarteneinsatz
Türsteher
Spotter
Capper
Verteidigung - Wackeln - Drehung - Klemmen - Facehug
angeregt durch das Hilfeersuchen bei der Produktion seiner fantastischen Kartentutorials von @berater1979 zum Thema Jagdpanzer will ich mal meine gesammelte Erfahrung zum Besten geben. Jagdpanzer fahre ich seit Anbeginn meiner WOTBlitz-Zeit und habe durch die Erforschung aller deutschen und russischen Jagdpanzer denke ich soviel Erfahrung gewonnen, dass andere davon partizipieren können. Für die meisten Spieler sind Jagdpanzer die am schwersten zu spielenden Fahrzeuge. Los geht es:
Der Jagdpanzer - was ist das überhaupt?
Der Jagdpanzer (oder Tank-Destroyer, abgekürzt TD) wurde in der Realität in erster Linie für die Aufgabe entwickelt, feindliche schwere Panzer zu "knacken", die die eigenen schweren Panzer meist nicht durchschlagen konnten. Deshalb hat ein Jagdpanzer in der Regel eine sehr schwere Kanone mit hohem Durchschlag verbaut. Für so eine mächtige Waffe wurde dafür auf den drehbaren Turm verzichtet. Der ist auch nicht nötig, denn der Jagdpanzer lauert gut getarnt in Hinterhalten und ist in der Realität eher weniger für den offensiven Einsatz gedacht.
Klassifikation der verschiedenen Jagdpanzer-Typen im Spiel
Im Spiel lassen sich anhand der Werte für Panzerung, Durchschlag, Nachladezeit, Schadenswirkung Beweglichkeit/Geschwindigkeit, Tarnwert, Richtbereich der Kanone und der Bauweise (Silhouette) des Fahrzeugs verschiedene Jagdpanzer-Klassen ableiten. Das sind folgende:
1. Klassischer Jagdpanzer
Zeichnet sich in erster Linie durch hohe Schadenswirkung und guten Durchschlag oder hoher DPM (Damage per Minute) seiner Kanone aus. Der klassische Jagdpanzer ist nicht sehr beweglich und oft auch nicht gut gepanzert. Viele Jagdpanzer der russischen Linie gehören ihm an, wie z. B. der ISU-152, der SU-76, der SU-85 und viele weitere.
Empfohlenes Zubehör: Scherenfernrohr, Tarnnetz, Waffenrichtantrieb oder Ansetzer.
2. Unterstützender Jagdpanzer
Dieser Jagdpanzer ist beweglich in Drehung und/oder seiner Geschwindigkeit. Er ist entweder zumindest an der oberen Wanne, der Kanonenblende oder frontal in der Gesamtheit gut gepanzert oder hat eine sehr flache Bauweise. Seine Kanone hat ebenfalls einen hohen Durchschlag, allerdings oft mit geringerer Schadenswirkung als der klassische Jagdpanzer. Beispiele hier sind der Jagdpanther II oder der SU-100M1.
Empfohlenes Zubehör: Waffenrichtantrieb, Lüfter, Ansetzer
3. Offensiver Jagdpanzer
Obwohl nicht für die Offensive gebaut gibt es im Spiel durchaus einige Panzer, die (vorsichtig und umsichtig gefahren) sich auch für einen Offensivschlag eignen. Genannt sei hier z. B. der T-30, ein amerikanischer Jagdpanzer mit langsam drehbaren Turm. In guter Stellung (Hulldown) kann er die vorderste Front bilden. Im Spiel findet man diese Typen in unterschiedlicher Ausprägung ihrer Eigenschaften und es gehört immer gute Geländekenntnis und Einschätzung der Lage auf der Minimap dazu, einen Jagdpanzer offensiv zu fahren. Die offensiven Jagdpanzer besitzen eine zumindest an der oberen Wanne fast undurchdringliche Panzerung (bzw. am Turm bei den amerikanischen Jagdpanzern) und eine starke Kanone, die neben physischem Schaden auch dem Gegner Angst einjagt. Dafür müssen offensive Jagdpanzer Abstriche in ihrer Beweglichkeit hinnehmen, weshalb die Umsicht des Spielers immer erforderlich ist. Als weiteres Beispiel sei hier noch der Ferdinand oder der AT-2 genannt.
Empfohlenes Zubehör: Waffenrichtantrieb, Lüfter, Ansetzer oder als Alternative zum Lüfter bei guter Sichtweite des Panzers die Optiken.
Der Tarnwert
Für einen Jagdpanzer ist der Tarnwert besonders wichtig. Dies ist die einzige Panzereigenschaft im Spiel, die nirgends anhand eines Wertes benannt ist, sondern nur durch Probieren ermittelt werden kann. Der Tarnwert ist ein Faktor, der in Kombination mit den Sichtweitenfähigkeiten der Gegner, Geländebesonderheiten (Büsche, Bäume) und der eigenen Ausrüstung (Tarnnetz) einen Wert errechnet, bis zu welcher Entfernung man für den Gegner unsichtbar ist. Der Tarnwert wird negativ beeinflusst durch Bewegen des Fahrzeuges und durch Abgabe von Schüssen.
Ist der eigene Panzer für den Gegner sichtbar, erscheint nach 3 Sekunden nach Sichtbarkeit für den Gegner eine Glühbirne. Versteckt sich ein Panzer an einer Stelle die für den Gegner nicht mehr sichtbar ist (z. B. ein Stein), dann dauert es ebenfalls ca. 3 Sekunden, bis man für den Gegner wieder unsichtbar und die eigene Position für den Gegner auf der Minimap verschwunden ist. Also: Verstecken und zählen "21, 22, 23", um wieder unsichtbar zu werden.
Mit einem Mitspieler zusammen kann man die richtige Entfernung ohne aufgedeckt zu werden zum Beispiel in den Übungsräumen durch Ausprobieren ermitteln.
Grundlegende Jagdpanzer-Taktiken
1. Snipern
Diese Taktik eignet sich in erster Linie für den klassischen Jagdpanzer. Selbstverständlich dürfen das auch die anderen Jagdpanzer-Typen anwenden, wenn sich die Gelegenheit bietet, aber für den klassischen Jagdpanzer ist diese Taktik die erste Wahl.
Grundlegende Durchführung
Beim Snipern sucht sich der Jagdpanzer-Fahrer eine Stelle auf der Karte mit gutem und weiten Schussfeld. Um die Stellen zu finden, helfen die Karten-Tutorials von @berater1979 (Tutorial Videos) für Anfänger enorm weiter. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass der eigene Jagdpanzer entweder gut getarnt ist (z. B. hinter Büschen) oder so weit hinten steht, dass er vom Gegner aufgrund der Entfernung nicht aufgedeckt (gespottet) wird.
busch.pngstellung.png
Abbildungen.: Richtig hinter dem Busch stehen (und nicht darinnen) vs. Snipern in exponierter Stellung (bei gutem Tarnwert)
Für einen Schuss wird immer ganz eingezielt (= Zielkreis geschlossen).
Während des Sniperns darf der Jagdpanzer nur die Kanone bewegen, aber nicht das Fahrzeug. Dadurch verändert sich der Tarnwert und der snipdende Jagdpanzer wird oft aufgedeckt. Im Falle des Aufdeckens (Glühlampe erscheint) heisst es für den Sniper: Sofort weg da. Deshalb ist ein Fluchtweg (meist rückwärts) in Deckung bei der Auswahl der Position ebenfalls zu beachten.
Man wird entdeckt
Sofern man aufgedeckt ist, sollte entweder die Position gewechselt oder nachdem man wieder aus der Deckung hervorkommt, nicht mehr ganz genau auf dieselbe Sniperposition gefahren werden. Die Gegner wissen nun, dass auf einer einschlägigen Sniper-Position ein Jagdpanzer steht und werden die Stelle auch dann unter Beschuss nehmen, wenn man nicht erneut aufgedeckt wurde.
Taktik wechseln
Es ist nicht sinnvoll, das gesamte Spiel auf der Sniperposition zu verharren (= campen), denn die Wirkmöglichkeiten sind trotz oft breiten Schussfeldes immer eingeschränkt. Ein Positions- und Taktikwechsel ist in folgenden Fällen ratsam:
- Das eigene Team braucht Hilfe und droht einem überzähligen Gegner zu unterliegen. Dann Schussfeld zur Unterstützung suchen, zur Not auch an die Front fahren.
- Der Gegner ist fast besiegt und es gilt die restlichen verbliebenen Gegner zu finden. Dann entweder mit scouten oder das Cap besetzen.
- Das Team ist schon in relativ weiter Entfernung, die Flanke ungeschützt und der Gegner hat noch einige mittlere Panzer. Dann ist damit zu rechnen, dass man umflankt wird. In dem Fall zum Team aufschließen.
2. Offensive Unterstützung
Diese Taktik ist geeignet für unterstützende und offensive Jagdpanzer. Sie erfordert eine gute Beweglichkeit, eine zumindest an der oberen Wanne gute Panzerung und vom Spieler den Blick fürs Gelände und die in der Nähe befindlichen Mitspieler. Mit dieser Taktik wird sowohl die eigene frontale Panzerung als auch die psychologische Wirkung der starken Jagdpanzer-Kanone offensiv eingesetzt.
Grundlegende Durchführung
Der offensive Unterstützer im Jagdpanzer sucht sich zu Spielbeginn einen oder besser eine Gruppe eigener Teampanzer, die er offensiv unterstützen möchte. Hier gilt es etwas abzuwägen ob der eigenen Geschwindigkeit. Ist der eigene Jagdpanzer eher langsam und gut gepanzert (z. B. Ferdinand, AT 15) ist die erste Wahl die Unterstützung der eigenen schweren Panzers. Ist der Panzer gut beweglich, eignet sich auch die Unterstützung an der Flanke mit den mittleren Panzern (z. B. mit Jagdpanzer II oder Objekt 704). Generell bleibt das aber ein bisschen Erfahrungs- und Ermessenssache, je nachdem auch wie stark die zu erwartenden Gegner auf dem gewählten Weg sind.
Im Verlauf fährt der Jagdpanzer "im Pulk" mit oder - wenn gute Rückzugsmöglichkeiten gegeben sind - auch voran und versucht, dem ersten auftauchenden Gegner mit der mächtigen Kanone unmittelbar hohen Schaden zuzufügen. So ein getroffener Gegner tritt meist desorientiert auf die Bremse und inzwischen hagelt es Granaten vom Team.
Nachdem der erste Schuss getroffen hat, verhält sich der offensive Unterstützer nun etwas defensiver und achtet während des Nachladevorgangs vor allem auf folgendes:
- Werde ich vom Team eingekeilt? Wenn ja, zurück auf eine Position, die Manövrieren erlaubt. Killgeile Teammitglieder immer vorlassen.
- Kann ich Deckung nutzen (ggf. Hulldown-Position oder auch eine Sidescraping-Möglichkeit)? Wenn ja, dann hin da. Und zwar möglichst ohne dem Gegner die Seite zuzudrehen. Also rückwärts oder vorwärts.
- Kann ich mit dem nächsten Schuss einen Gegner komplett ausschalten? Wenn ja, dann möglichst auf diesen Gegner einzielen.
- Gibt es Gefahr von hinten, ggf. durch anstürmende mittlere Panzer? Wenn ja, dann auch Deckung aufsuchen in der man nicht mehr wirken kann, aber geschützt ist. Ggf. das Team um Unterstützung bitten.
- Gibt es einen Teamkollegen der hinter einem steht und einem ggf. den Rückweg in Deckung versperrt? Wenn ja, Position wechseln und Abstand zu diesem Noob halten.
Wichtig ist, immer nah beim Team zu bleiben, ohne dass man durch Einkeilen manövrierunfähig wird. Ein manövrierunfähiger Jagdpanzer ist ein toter Jagdpanzer.
Taktikwechsel
Ein Wechsel der Taktik empfiehlt sich nur dann, wenn das eigene Team trotz der eigenen offensiven Unterstützung die Unterlegenheit droht. Hier muss man abwägen, ob es sinnvoller ist zu fliehen, z. B. wenn man eine andere Gruppe des eigenen Teams schnell erreichen kann, oder ob man seine Haut teuer verkauft, indem man die Stellung hält und versucht, so viele Gegner wie möglich auszuschalten bzw. Schaden zu machen.
3. Defensive Unterstützung
Diese Taktik eignet sich für Jagdpanzer mit einigen Schwachpunkten in der Frontpanzerung sowie ausreichernder Beweglichkeit. Ebenfalls gut geeignet sind Jagdpanzer mit flacher Silhouette. Gut geeignet sind zum Beispiel SU-100, AT-1, Jagdtiger. Der Spieler benötigt ein Gespür für das beste Entfernungsschussfeld an der Front, Geländeausnutzung und schnelle Schussreflexe.
Grundlegende Durchführung
Wie bei der offensiven Unterstützung sucht sich der Spieler zu Spielbeginn einen oder eine Gruppe Panzer, die er defensiv unterstützen möchte. Je nach Beweglichkeit und Panzerung des eigenen Fahrzeuges können das ebenfalls die mittleren oder schweren Panzer sein. Bei der defensiven Unterstützung wird allerdings niemals vorausgefahren. Im Gegenteil wartet man bei Spielbeginn meist erstmal ab, wohin sich die einzelnen Panzergrüppchen des Teams bewegen und fährt dann in einigem Abstand hinterher. Ziel ist es auf mittlere Entfernung auf den Gegner zu wirken und niemals auf nahe Distanz.
Beim Hinterherfahren sind folgende Dinge zu beachten:
- Ist die eigene obere Wanne ganz gut geschützt oder die eigene Silhouette ist flache, empfielt sich "Lochhopping", also das Bewegen von einer Bodensenke in die nächste bzw. von einer Hulldown-Stellung in die nächste.
- Ist Lochhopping nicht möglich, fährt man hinter den eigenen Teamkollegen etwa 50 bis 100 m entfernt und das leicht versetzt zwischen 35 Grad (kürzere Entfernung) und 15 Grad (größere Entfernung). So nutzt man die eigenen Teamkollegen als fahrende Deckung.
- Sind umgefallene Bäume oder Büsche zum kurzfristigen Verstecken auf dem Weg, dann das nutzen, z. B. als Alternative zum Lochhopping.
- Gibt es eine schnelle Rückzugs- und/oder Ausweichmöglichkeit, wenn Feinde von der Seite oder von hinten kommen? Möglichst so fahren, dass die Möglichkeit besteht mit einer kurzen Drehung oder Kurve zu verschwinden.
Taktikwechsel
Die defensive Unterstützung geht so lange gut, bis vorn entweder die Front trotz der eigenen Unterstützung zusammenbricht oder das Team aus der Flanke Besuch bekommt. Folgende Situationen laden zum Wechsel der Taktik ein:
- Die eigene Teamgruppe verliert gegen die Übermacht: Hier ist abzuwägen, ob man nun entweder eine andere Gruppe aus dem Team offensiv oder defensiv unterstützen kann, das Heil in der Flucht liegt oder man dennoch versucht die Stellung zu halten, weil ggf. dem Gegner gleich von anderen Teammitgliedern in die Flanke gefallen wird. Das ist sehr situativ und ein Patentrezept gibt es da nicht.
- Besuch von der Seite/von hinten: Wenn es nicht möglich ist, die eigene Position offensiv mit Erfolgschance zu verteidigen, gilt es zum Team aufzuschließen und entweder den Durchbruch vorn offensiv zu beschleunigen oder durch Nähe Teamunterstützung bei der Verteidigung nach hinten zu bekommen.
Die Verteidigung
Jagdpanzer können ihres wegen ihres meist gar nicht vorhandenen Turms (bzw. sehr langsam drehenden) sehr leicht attackiert werden, ohne dass sie auf den Angreifer schießen können. Angreifer kommen meistens von der Seite oder von hinten und wenden dann folgende Taktiken an, um den Jagdpanzer möglichst ohne eigenen Schaden zu besiegen:
Circle of Death (CoD)
Ein schneller Panzer, meist ein Medium oder Light umkreiselt den Jagdpanzer auf eine Weise, die ihm durch eigene Drehung nicht erlaubt, einen Schuss auf den Gegner zu setzen.
Abwehr: Der Jagdpanzer fährt vorwärts oder rückwärts zu einer schnell erreichbaren Stelle, die dem Angreifer das Kreiseln nicht mehr ohne Hindernisse erlaubt. Er muss dann stoppen, bremsen und neu angreifen. Währenddessen kann der Jagdpanzer sein Schussfeld auf die den wahrscheinlichen Angriffspunkt ausrichten.
verteidigung.png
Abb.: Eine gute Position zum Unterbrechen/Vermeiden eines Circle of Death
Hinternkuscheln
Einige Gegner schaffen es so schnell aufzutauchen, dass sie sich hinter das Heck des Jagdpanzers stellen und von dort auf ihn einschießen. In so einer Situation ist ein Jagdpanzer komplett wehrlos und kann nicht auf den Gegner feuern.
Abwehr: Meist hat ein Jagdpanzer mehr Motorleistung als der Angreifer und ist schwerer. Es kann erfolgversprechend sein, rückwärts den Angreifer gegen ein Hindernis zu drücken, sodass er seitlich neben den Jagdpanzer oder gar vor seine Front rutscht. Oft hilft aber nur die Flucht nach vorn möglichst zwischen erreichbare Teamkollegen, um den Verfolger abzuschütteln.
Seitlich einklemmen
Ähnlich wie beim Hinternkuscheln klemmt sich ein Angreifer an die Seite des Jagdpanzers und schießt ihn von dort herunter.
Abwehr: Auch hier hilft Motorleistung, aber mit gleichzeitiger Fahrzeugdrehung und unter Ausnutzung von Hindernissen, den Angreifer seitlich abgleiten zu lassen und ihn vor die Front des Jagdpanzers zu bekommen.
Seitliche oder rückwärtige Nahbereichsattacke
Ein Angreifer nimmt die Seiten bzw. das Heck des Jagdpanzers unter Beschuss, bleibt aber in einigem Abstand des Jagdpanzers.
Abwehr: Hier muss man gegenüber anderen Panzern von der Steuerung her umdenken. Man muss in so einem Fall rückwärts entgegengesetzt der Angreifer-Richtung steuern. Das machen viele falsch, indem sie es genau andersherum machen. Niemals vorwärts! Dadurch besteht bei einem beweglicheren Jagdpanzer eine gute Chance, die Angreifer vor die Kanone zu bekommen. Dann Schuss aus der Hüfte ohne voll einzuzielen.
[Skizze einfügen]
Eine andere Abwehrmöglichkeit ist ein rückwärtiger Rammstoß, um dem Angreifer die Ketten zu ziehen, um dann wiederum genug Zeit für eine Drehung zu haben. Besonders gut geht das bei leichten Panzern. Schwer beschädigte Angreifer kann man auf diese Weise sogar ausschalten.
Erfolgreiche Verteidigung
Hat man es geschafft, den Gegner vor die Front zu bekommen, lohnt sich oft ein Rammstoß oder der sogenannte "Facehug", also die eigene Front an den Gegnerpanzer zu klemmen. Der Angreifer kann in so einer Position meist weniger Schaden verursachen als die gute Kanone des Jagdpanzers. Klemmt man den Angreifer gleichzeitig noch ein, kehrt sich die Situation um und ein schnelles Angreiferfahrzeug wird komplett wehrlos.
Merker:
Munitionsarteneinsatz
Türsteher
Spotter
Capper
Verteidigung - Wackeln - Drehung - Klemmen - Facehug